Die Sage

D’ Tüfelsschlucht

von Elisabeth Pfluger 
 
Dä Felsechrache wo der Cholergrabe und s Höferbächli im Hägedörfer Bärg usgfrässe hei, hed nid eisder der wüest Name Tüfelsschlucht gha. Das isch esoo gsi:

 

Vom Ungerwald här isch einisch e Tüfel midere arme Seel choo. Er hed se bim Wuest obe welle go id Höll ablifere. Ufem Wäg hed er si verloffe und isch unbsinned id Schlucht von Chölerbach ine grote. «Doo ischs jetz schön chüel», hed er gseit und isch zant der arme Seel ine grossi Glunggen inegumped. Jöö, hed das e Pfuus gee und e Dampf! Aber däm Tüfel heds das Baden im herrlig chalte Wasser chönne. Woner derno die Seel id Höll buxiert gha hed, isch er mid ere ganze Rotte vo sine Kamerade im Flüegrabe zuechoo.

 

Jööre Gott! Hed das es Uwäse gee! Die sy dure Bach pflotsched, unger d Wasserfäll gstange, i dene Glungge, Seeli und Wejerli umepfodled und drooled. Und gfluecht und haupeetered hei si derzue vor Freud, ass s Harz us de Tanne tribe hed.

 

Aber im Dorf unge hei d Lüt ganz verstöbered gägem Bärg ufe gluegt. Us der Schlucht si Dampfschwaade ufgstige und als dunkli Wulche überem Bärg und em Dorf blybe hange. Der Bach hed au afo rüüche. Er hed nach Schwäfel und Brand gstunke und isch süttig heiss gloffe. Die vile schöne Forälle hed er, midem silberige Buuch obenuff, id Dünneren use gschwemmt. Soo isch das jetz Tag für Tag gange, und d Lüt hei gjommered und briegged, - oder gfluecht.

 

Derno hei d Tüfle i ihrem Uebermuet ganz Bäum usgrisse und sogar Steiplütschi und Felsmöcke is Bachbett trööled, für s Wasser z staue. Do hed me das Uwäse nümm lenger chöne lo astoo. D Hägedörfer si bi de Chapeziner im Chloster z Olte go Rot und Hilf reiche.

 

Ne Pater isch is Dorf choo. Zerst hed er i der Chilche de Lüte s Gwüsse grodt. Derno isch er id Schlucht ufe gstige, mueterseeleneleini, derwylen as d Lüt bätted und Cherzen azüngt hei. Jööre Gott au! Hed das gchroosed und pochled im Bärg obe, pfuused, gjommered und gweebered. Und zündgäl si dicki Näbelschwaade id Höchi gstige. Erst nach zweumol drei Stunge isch dä guet Pater wider is Dorf abe choo, müed und mucht vom herte Kampf midem Böse. Di bruune Hoor und der Bart sinem dört obe chridewyss worde. Und a der Iingge Schlöfe hed er es Mool gha, wie vonere füürige Chlaue.

 

Aber zidhär si die böse Tüfle usem Dorf und us der Schlucht banned. Der Bach lauft wider klar und chüel. Nume der Name isch blibe: Tüfelsschlucht! 
 
Aus dem Band "Solothurner Geistersagen" Verlag Aare Solothurn